Bedroht, beleidigt, belastet
Herausforderungen der psychosozialen Beratung für Amts- und Mandatsträger*innen
Schlagwörter:
psychosoziale Beratung, Amtsträger, Mandatsträger, Anfeindungserfahrungen , KriseninterventionAbstract
Der Beitrag beleuchtet auf Grundlage der Evaluation der „Zentralen Ansprechstelle für Amts- und Mandatsträger“ (ZAMAT) Baden-Württemberg die psychosozialen Folgen von Gewalt- und Anfeindungserfahrungen sowie bestehende Versorgungslücken in der psychosozialen Beratung dieser „besonderen“ Zielgruppe. Die Ergebnisse zeigen, dass Amts- und Mandatsträger*innen spezifischen Barrieren bei der Inanspruchnahme von Hilfsangeboten unterliegen – insbesondere aufgrund von Stigmatisierungsängsten, Rollenkonflikten und unzureichenden Weitervermittlungsstrukturen. Auf dieser Basis wird die Notwendigkeit eines eigenständigen Praxisfeldes der psychosozialen Beratung für Amts- und Mandatsträger*innen herausgearbeitet, das systematisch auf die besondere Exponiertheit und Machtasymmetrie dieser Zielgruppe eingeht. Der Beitrag diskutiert, wie machtreflektierte, multiprofessionelle Ansätze aus Sozialer Arbeit, Psychotherapie und Krisenintervention strukturelle Versorgungslücken schließen und zu einer demokratiepolitisch relevanten Unterstützungsinfrastruktur beitragen können. Abschließend werden Handlungsempfehlungen formuliert, die den Aufbau eines integrierten, gestuften (stepped-care) Versorgungssystems, die Förderung klinisch-sozialarbeiterischer Ansätze und die Etablierung bundesweiter Beratungsstrukturen vorschlagen.
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